Die südafrikanische Polizeisprecherin Mary Martins-Engelbrecht bestätigte Kontakte zur brasilianischen Polizei. Einem der in Durban festgenommenen Männer soll unmittelbar zuvor eine neue Niere eingepflanzt worden sein. Der südafrikanische TV-Sender e-news berichtete, unter den in Brasilien festgenommenen Männern seien zwei Israelis. Das wurde in Brasilien allerdings vorerst weder bestätigt noch dementiert.
"Im Rahmen des illegalen Handels mit Organen wurden allein hier in Recife nach unseren Erkenntnissen mindestens 30 Operationen durchgeführt", verriet Wilson Damazio, Chef der brasilianischen Bundespolizei in Land Pernambuco. Die Zahl der illegal gehandelten Organe könne aber deutlich höher liegen.
Damazio meinte, mit Hilfe der südafrikanischen Behörden wolle man in Brasilien herausfinden, in welchen Kliniken solche Operationen durchgeführt worden seien, wer die wichtigsten Verantwortlichen seien und wie die internationale Verbindung zu Stande gekommen sei.
Nach Angaben des Fernsehsenders "Globo" wissen die Behörden in Brasilien bereits, dass eine Autowerkstatt in Recife die "Schaltzentrale" der Bande in Brasilien war. Außerdem stehe fest, dass mehrere Polizisten dem Ring angehörten. Nach südafrikanischen Medienangaben soll der Schmugglerring in Brasilien nach Organspendern gesucht haben, die sich unter anderem in Durban gegen Geld eine ihrer Nieren entfernen lassen sollten. Die südafrikanische Hafenstadt sei ein Zentrum für den Schmuggel mit menschlichen Organen geworden.
Die in Brasilien festgenommenen Personen können wegen illegalen Organhandels und Bandenbildung zu Haftstrafen zwischen zehn und 13 Jahren verurteilt werden.
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