KÖLN. Otto Rehhagel darf sich wieder freuen: Der Trainer von Fußball-Europameister Griechenland war am sechsten Spieltag der WM-Qualifikation für die Endrunde 2006 in Deutschland der große Sieger. Seine Schützlinge setzten sich in Tiflis gegen Georgien mit 3:1 (2:1) durch und hielten damit Kontakt zum spielfreien Tabellenführer Ukraine.
„Meine Jungs wollten unbedingt im Geschäft bleiben und haben dies auch gezeigt. Die beiden Blitztore kurz vor der Pause haben die Partie entschieden“, sagte der 66 Jahre alte Rehhagel, der schon kurz nach dem Spiel die nächste Auseinandersetzung morgen (20.30 Uhr) in Piräus gegen Albanien und dessen deutschen Trainer Hans-Peter Briegel im Auge hatte: „Wenn wir auch dieses Spiel gewinnen können, sind wir erstklassig dabei.“
Die aktuellen Europameister marschieren somit auf ihre zweite WM-Teilnahme nach 1994 zu, ihre französischen Vorgänger hingegen müssen mehr denn je um die Qualifikation bangen. Auch gegen die Schweiz kam die „Equipe tricolore“ vor eigenem Publikum über ein 0:0-Unentschieden nicht hinaus. Es war schon das sechste Heimremis hintereinander. Trainer Raymond Domenech gab sich nach der enttäuschenden Partie gereizt und verunsichert: „Ich habe nie gesagt, dass wir uns sicher qualifizieren.“
Andere ehemalige Weltmeister hingegen konnten wichtige Siege auf dem Weg nach Deutschland einfahren. England behauptete in der Gruppe sechs dank eines 4:0 (0:0)-Erfolges gegen Nordirland ebenso die Tabellenführung wie Italien in der Gruppe fünf, das sich in Mailand mit 2:0 (1:0) gegen Schottland durchsetzte.
Anders als Frankreich beendete in Südamerika Weltmeister Brasilien seine „Nulldiät“. Nach zwei Spielen ohne Torerfolg bezwang die „Selecao“ am zwölften Spieltag des südamerikanischen WM-Qualifikationsturniers die Auswahl von Peru am Sonntag vor eigenem Publikum mühevoll mit 1:0 (0:0). AC Mailand-Star Kaka erlöste die 50 000 Zuschauer im ausverkauften Provinz-Stadion Serra Dourada in Goiania mit seinem Treffer 16 Minuten vor Schluss der Partie. „Ein Sieg ohne Glanz“, schrieb die Zeitung „O Globo“.
„Noch zwei Spieltage, dann sollten wir die Fahrkarte nach Deutschland sicher haben“, meinte Roberto Carlos nach dem Zittersieg. Vor dem Peru-Spiel hatte Brasilien gegen Kolumbien nur 0:0 gespielt und in Ecuador 0:1 verloren.
Brasilien, das in Bestbesetzung und unter anderem mit den „Deutschen“ Lucio, Juan und Ze Roberto antrat, wirkte über weite Strecken der Partie müde und langsam. Die Stars um Ronaldo, Ronaldinho und Kaka konnten kaum Akzente setzen. Ronaldo wird dies auf auch nicht beim Confederations-Cup (15. bis 29. Juni) in Deutschland tun. Der Torjäger der Brasilianer, die ihr Quartier im Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach aufschlagen, verzichtet auf dieses Turnier, um sich zu schonen.
Erzrivale Argentinien verteidigte die Tabellenführung erfolgreich. Die „Gauchos“ gewannen mit einer jungen „B-Elf“ in Bolivien mit 2:1 und fuhren damit den ersten Sieg in der gefürchteten „Höhen-Hölle“ von La Paz nach 32 Jahren ein. (sid / dpa)
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