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(FIFA.com) 09 Mai 2005
Das lange Warten ist endlich vorbei. Eine lange Schlange von Fussballfans hat sich an den Stränden der Copacabana gebildet. Sie alle wollen bei der ersten FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft hautnah dabei sein. Nicht zu übersehen war an diesem drückend heißen Tag der bekannte Einpeitscher Bola 7, ein Mann, der ungefähr doppelt so groß ist wie der durchschnittliche Einwohner von Rio. Er übertrug die Stimmung von der Combo mit Blasinstrumenten und Trommeln hinter ihm so fantastisch auf das Publikum, wie es nur in Brasilien möglich ist. Gut möglich, dass man sogar die Tribünen für die tanzenden Zuschauer verstärken muss, falls die Brasilianer wie erwartet das Turnier beherrschen und weit kommen.
Uruguay - Südafrika 7:3: Celeste mit angezogener Handbremse
Die Ukrainer, nächster Gegner Uruguays in Gruppe C, beobachteten das Spiel von der Tribüne, und die Südamerikaner zeigten daher längst nicht alles, was sie können. Trainer Gustavo Sanchez wollte sich offenbar nicht zu tief in die Karten schauen lassen und ließ seine Schützlinge schnörkellos und ohne besondere Finessen agieren. Doch auch dieses Spiel mit angezogener Handbremse reichte gegen die Südafrikaner, die mit dem Verlauf ihres ersten Beach-Soccer-Länderspiels durchaus zufrieden sein können. Für viele der jungen Akteure in der Mannschaft, deren Altersdurchschnitt gerade einmal bei 18 Jahren liegt, war es die erste Reise ins Ausland. Trainer Shezi Lidani ist sicher, dass die gesammelten Erfahrungen äußerst wertvoll sind. "Wir sind hier, um zu lernen. Ich bin stolz auf die Leistung meiner Jungs", so der Trainer nach dem Spiel.
Frankreich - Australien 5:1: Cantonas Mannen überrollen Australien
Zahlreiche Fans waren mit Bannern und Spruchbändern gekommen, um Eric Cantona wieder in Rio willkommen zu heißen, doch sie wurden enttäuscht: Cantona war erst am Vortag angereist und blieb daher auf der Bank. Doch viele Fans können es kaum erwarten, ihn noch in dieser Woche spielen zu sehen. Der Spielertrainer beschränkte sich darauf, von der Bank aus seine Mannen zu dirigieren, die den Australiern in jeder Hinsicht deutlich überlegen waren. Cantona erklärte nach dem Spiel, seine Mannschaft habe Kräfte für die lange Woche sparen müssen, die vor dem Team liegt. Dennoch war das Ergebnis durch Treffer von Cardoso (2), Ottavy, Sciortino und Edouard eine klare Angelegenheit. Steve Karavatakis schrieb als erster Torschütze Australiens in einem Länderspiel Beach-Soccer-Geschichte.
Brasilien - Thailand 9:2: Hattrick von Nenem im strahlenden Sonnenschein
Auf dieses Spiel hatten die Zuschauer gewartet. Während die anderen Mannschaften oft Probleme im Sand haben, der kaum ein Passspiel zulässt, wirkt es bei den Brasilianern oft, als spielten sie auf Gras. Da sie auch noch technisch überaus beschlagen sind und den Ball lange Zeit in der Luft halten können, haben sie gegenüber den anderen Teams einen Riesenvorteil. Und die Begeisterung des Publikums schadet sicher auch nicht. Doch auch in der Defensive verfügen die Brasilianer mit Buru und Betinhio über Spitzenspieler, die zudem noch über riesige Erfahrung verfügen. Nur Bruno ist jünger als 27 Jahre und neun der zwölf Spieler sind älter als 30. Man hatte erwartet, dass insbesondere Jorginho zeigen würde, warum er allgemein als bester Beach-Soccer-Spieler der Welt gilt. Doch am gestrigen Tag wurde er immer wieder von Nenem überstrahlt, der mit seiner fantastischen Leistung Trainer Jorge Ferreira Alves und die Zuschauer regelrecht entzückte. "Er macht mich wirklich glücklich", sagte Alves nach dem Spiel.
Portugal - Japan 4:0: Ein Spaziergang in der Sonne für Alan und Madjer
Die Portugiesen deuteten im Spiel gegen Japan an, dass auch sie beim Turnier weit vorstoßen wollen. Nach dem Spiel der Brasilianer war das Publikum deutlich dezimiert und wesentlich leiser, als zuvor. Doch Alan und Madjer zeigten den verbliebenen Zuschauern, warum auch sie zu den besten Spielern der Welt gerechnet werden. Beide trugen sich in die Torschützenliste ein. Die Japaner waren einfach überfordert und fanden kein Mittel gegen die hervorragend organisierte Mannschaft von Portugals Trainer Zé Miguel. Nach dem Spiel zeigte sich der Coach erfreut, dass seine Spieler sich vor dem Gruppenspiel gegen die USA am Dienstag nicht zu sehr verausgaben mussten. Japan ist das einzige Team, das bislang noch keinen Treffer erzielte. Auch die Japaner müssen noch gegen die USA antreten, und zwar am Montag. Sollten sie verlieren, wäre das Turnier für sie bereits beendet.
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