Ein Bekannter hat mir eine E-Mail geschrieben und wollte wissen, wie man eigentlich eine Jaca isst. Hier also eine Anleitung und ein paar Daten zu dem "Monster".
Die Jaca (ausgesprochen wird es "Schakkah") ist eine der maechtigsten Fruechte ueberhaupt und waechst entweder direkt aus dem Stamm des Jaca-Baums oder - wenn es mehrere Fruechte zusammen sind - an einem sich verzweigenden mindestens daumenstarken "Staengel".
Die Jaca (im Deutschen meist mit "Jackfrucht" bezeichnet) kann bis 90 cm lang, 50 cm dick und 20 kg schwer werden.
"Normale" Exemplare, die man auf den Maerkten kaufen kann, haben immer so um die 5 - 10 kg "Lebendgewicht".
Die unreife Jaca ist gruen und wenn die Schale (5 bis 10 mm stark) verletzt wird, tritt eine milchaehnliche Fluessigkeit aus, die man notfalls als Klebstoff verwenden kann. Besser ist immer eine reife Jaca, die durch eine gelbgruene bis braeunliche Schale gekennzeichnet ist. Der Saft ist dann kaum noch klebrig und die mit vielen "stumpfen Stacheln" versehene Schale laesst sich ein bisschen mit dem Finger eindruecken.
Typisch fuer die reife Jaca ist auch ihr etwas eigentuemlicher Geruch: intensiv und leicht suesslich und etwas gewoehnungsbeduerftig. Unreife Fruechte kann man nachreifen lassen, dazu muessen diese bei etwa 15 °C und hoher Luftfeuchtigkeit gelagert werden. Reife Fruechte kann man im Kuehlschrank ein paar Tage aufbewahren.
Was stellt man nun mit so einem Riesenoschi an, wenn man ihn probieren/essen moechte?
Ganz einfach: die ganze Frucht mit einem grossen Brotmesser quer in ein paar Zentimeter starke Scheiben schneiden, so dass sich tortenaehnliche Gebeilde ergeben.
Aus dieser Scheibe kann man dann "Tortenstuecke" (Segmenete) herausschneiden. Im Inneren befinden sich die etwa eigrossen hellgelben bis leicht bernsteinfarbenen Fruchtstuecke, die ihrerseits in ein faseriges und weisses Stuetzgewebe eingelagert sind. Das Stuetzgewebe nicht essen!
Die Fruchtstuecke sollten suess und aromatisch schmecken, wobei ein leichter Anflug von Zitrone mit dabei ist. Man kann auch die einzelnen Fruchtstuecke herausloesen und getrennt auf Tellern anbieten.
Achtung: in den Fruchtstuecken befinden sich die Samen der Jaca, etwas groesser als eine Bohne und ungeniessbar (zumindest im rohen Zustand). Man kann den Samen auch vorher entfernen.
Die Jacastuecke lassen sich entweder "pur" oder gemischt mit anderen Fruechten als Fruchtsalat essen.
Achtung: bei nicht reifen Jacas tritt dieser milchige und vor allem stark klebrige Saft nicht nur aus der Schale, sondern auch aus dem weissen Stuetzgewebe aus. Das Verkleben der Finger kann man durch Einreiben mit Soja- oder Olivenoel verhindern. Ansonsten hilft anschliessend nur noch "agua raza" aus dem Baumarkt (Verduennung)!
Angeblich koennen auch die Samen weiterverarbeitet werden. Dazu werden diese sorgfaeltig mit viel Wasser gekocht, das Kochwasser "entsorgt" und anschliessend die gekochten Kerne mehrmals gespuelt. die gekochten Kerne koennen wie heisse Maronen geroestet werden, mancherorts werden sie auch zur Zubereitung von Suppen verwendet.
Und eines ist wichtig: von den 5 - 10 kg Frucht bleibt an Fruchtstuecken, die man essen kann eigentlich nicht mehr als 1 bis 1,5 kg uebrig.
Viel Spass beim "Pê na Jaca"!
Kommentar