"Der film 'schroeder liegt in brasilien'
Schroeder liegt in Brasilien (auf Deutsch)
Brasilien fica na Alemanha -- Zé do Rock (em português)
wird
am 6.12.08 um 19 uhr
im MISTURA FINA in der weiherstr. 16 hinter dem Stadthaus in bonn
gezeigt. Zé do Rock (Brasilianer Schriftsteller in München lebend)
Ze do Rock Homepage wird anwesend sein.
Eintritt kostet 7 euro, im Vorverkauf 5 euro. dazu kontaktiert man
Carlos Samba, Tel. 0178-55 692 88, email info@samba.de.
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O filme 'schroeder liegt in brasilien' (brasilien fica na alemanha)
será mostrado
Sábado 6.12.08 as 19 horas
no MISTURA FINA na weiherstr. 16 atrás do stadthaus em bonn
Com a presença do Zé do Rock - Ze do Rock Homepage
a entrada custa 7 euro, se reservar antes 5 euros. pra reservar contat
o carlos samba, tel. 0178-55 692 88, email info@samba.de.
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Ze do Rock Homepage
nova cultura - z do rock: portugisish-kurs (Zé stellt sich vor)
Schroeder liegt in Brasilien <--> Brasilien fica na Alemanha
Die Bücher von Zé auf Deutsch:
Amazon.de: ze do rock - Bücher: Bücher
Und auch bei Zé selbst (E-mail/Kontakt: ze@zedorock.net)
SCHROEDER LIEGT IN BRASILIEN
Es gibt viele Bilder und Vorstellungen auf der Welt, die die Zeit
langsam formt, wenn vorgefertigte Klischees nur lange genug einwirken.
So haben sich zum Beispiel bestimmte Meinungen über Brasilien und
Deutschland eingegraben.
Der zweite Weltkrieg hat das Bild des kalten Deutschen befördert, der
immer eine merkwürdig brutale Sprache spricht, wohlbehäbig und – wer
weiß – im Innersten voller Nazi-Tendenzen.
Als Carmem Miranda mit der berühmten Ananas auf dem Kopf in Hollywood
einzog, hat sie zum Stereotypen der Samba tanzenden Brasilianerin
beigetragen, mit immer knapperen Kleidern im Verlauf der Jahre. Die
Ananas ging dann irgendwann verloren. Niemand weiß wo, und niemand
weiß warum.
Der Schriftsteller und Filmemacher Zé do Rock möchte genau das
Gegenteil dieser Klischees zeigen. Deshalb dreht er einen
Dokumentarfilm über die beiden Länder: Schröder liegt in Brasilien.
Zé do Rock, der seit mehr als zwanzig Jahren in München lebt, ist ein
Sprach-Virtuose. Mit Humor und Kreativität hat er drei Bücher
geschrieben und dabei die Kunst der gesprochenen und geschriebenen
deutschen Sprache neu erfunden. Selbst ein Studienobjekt einheimischer
Philologen, nimmt Zé häufig an Diskussionsrunden über sein sogenanntes
„Ultra-Deutsch" teil – Zés Vorschlag für eine Sprachreform in unserem
Land.
Vor allem anderen aber ist Zé ein Brasilianer, der im Ausland lebt,
und der sein Heimatland nicht vergessen hat. Er ist ein Gaucho, ein
Cowboy aus Porto Alegre, aber er hat auch in São paulo gewohnt. Um
sich zum Muster-Brasilianer zu machen, hat er als Pseudonym den Namen
„Zé" angenommen, typisch für den Nordosten Brasiliens – „Zé do Rock",
wie die Figur aus einem Lied des brasilianischen Akkordeonisten
Dominguinhos. Seinen wahren Namen hat Zé regelrecht ausgemerzt: Sogar
vom Klingelschild seiner Wohnung in München hat er ihn gestrichen,
obwohl vorgeschrieben ist, dort den wirklichen Namen einzutragen. „Der
Postbote hat heute keine Probleme mehr damit", sagt Zé.
Aus den Klischees über Brasilien und Deutschland entstand die Idee,
einen Dokumentarfilm zu drehen, der anders als alle seine Vorgänger
sein sollte. Das Brasilien des Samba, des Karnevals, der Gewalt und
der Kriminalität, das Brasilien der Ungerechtigkeiten? Kann sein. Aber
ist Brasilien nichts als dies? Ein Dritte-Welt-Land oder auch
„Schwellenland", wie man so blumig sagt, aber gibt es nicht auch die
andere Seite? Was ist mit dem aufstrebenden Süden, und was mit dem
armen, aber schönen Nordosten, wo man auch unter den Elendsten einige
zufrieden Gesichter finden wird?
Lassen wir mal die politischen Leidenschaften beiseite (wer hat nicht
seine eigenen Meinungen?), lassen wir mal die Skandale beiseite (über
welches Volk gibt es keine zu berichten?)! Auch wenn Brasilien ein
ungerechtes Land ist: Haben wir etwa nicht einen Präsidenten, der aus
einer der ärmsten Gegenden des Landes kommt, dessen Wahl ein Fest der
Demokratie war, wie es größer kaum eines im Westen gegeben hat? Ist
das etwa nichts wert?
Und das blühende reiche Deutschland? Was sagen die Armen (jawohl, die
Armen) dort? Das Bild des mechanisierten, ordnungsliebenden Landes,
passt das zu denen, die unter einer Brücke wohnen? Und was sagen die
Brasilianer, die dort leben? Letztendlich sind viele der im Ausland
lebenden Brasilianer die neuen Armutsflüchtlinge aus Brasiliens
Nordosten. Statt wie früher auf Lastwagen und in Bussen nach São Paulo
zu rollen, landen sie jetzt auf den Flughäfen der Welt – zu Hunderten,
zu Tausenden im Laufe der Jahre.
Während der deutsche Kanzler Schröder gegen die Stagnation in seinem
Land kämpft, ist der südbrasilianische Ort mit dem gleichen Namen –
Schröder (Santa Catarina) – auf seine Weise glücklich und zufrieden.
Mit dem Leben und mit Brasilien. Auch ohne die sozialen Privilegien
und die Vorteile des Wohlstandes in der „Ersten Welt".
Die Einwohner sind hauptsächlich Nachkommen deutscher Siedler – eine
Verwandtschaft, die den wenigsten Deutschen bekannt sein dürfte. Und
das ist nicht die einzige vergessene Vergangenheit, an die der Film
erinnern möchte: Kaum einer unter den Passanten in der
„Kaiser-Pedro-Straße" in München etwa ist sich wohl bewusst, dass
diese Straße nach dem damaligen brasilianischen Kaiser benannt wurde,
zum Dank für ein Waisenhaus, das dieser der Stadt gestiftet hatte,
damals, als das imperialistische Brasilien sich noch den Luxus leisten
konnte, wohltätig zu sein. Ironien der Geschichte, oder? "
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